Hang Loose from Muizenberg
Statt den Surfern nur beim Wellenreiten zuzuschauen, haben wir uns für unseren heutigen Ausflug nach Muizenberg vorgenommen, selbst einmal das Surfbrett zu besteigen. Im „Surf Emporium“ leihen wir Wetsuits und Longboards und begeben uns damit direkt ins Meer. Die Hai-Flagge weht wieder unheimlich im Wind und ich sehe zu, dass ich mich nicht allzu weit von den Wellen hinausziehen lasse. In dem schützenden Stoff des Wetsuits verpackt ist es uns zum ersten Mal möglich das eiskalte Wasser des Atlantiks auch ohne Schockstarre zu betreten. Viele andere Surfer lassen sich neben uns auf ihren Boards treiben, immer den suchenden Blick auf die perfekte Welle gerichtet. Während Paul schon ganz Profi-Mäßig ein paar Mal zum Stehen kommt und mit stolzem Blick an mir vorbeigleitet, hängen wir anderen noch etwas hilflos auf unseren Brettern. Die Mischung aus Technik und Kraft muss erst einmal erprobt werden und ist dabei gar nicht so einfach, wie es vom Strand aus immer ausgesehen hat. Trotz mehreren Misserfolgen genieße ich die Schwerelosigkeit des Meeres, von den Wellen bewegt zu werden und dabei immer einen strahlend blauen Himmel über sich zu haben.
Nach ein paar Stunden eifrigem Rudern und ins Wasser platschen werden wir langsam müde und hungrig. So entspannen wir noch eine kurze Zeit am Strand und schauen uns die Geschehnisse von anderen an. Die geübten Surferboys mit langen, sonnengeblichenen Haaren nehmen eine Welle nach der anderen. Am Strand laufen Menschen auf und ab, um die bekannten bunten Strandhütten fotografisch festzuhalten. Da der Wind wie immer relativ stark ist und es demnach eher einer kosmetischen Peeling-Behandlung gleicht am Strand zu sitzen, beschließen wir etwas essen zu gehen. Wieder ohne Wetsuits und lässigem Board in der Hand kehren wir ins „Yoffi Falafel“ ein und machen uns hungrig über unsere Falafeln her. Die Gitarren-Musik im Hintergrund passt sich der entspannten Atmosphäre dieses Ortes an, während wir das Erlebte Revue passieren lassen. Auf dem Rückweg machen wir noch einen Abstecher in die bunte Main Road in Observatory, einem Stadtteil nahe Woodstocks und genießen einen Chai Latte in einem Vintage-Bookstore. Die Straße ist voller Cafés, Restaurants und Second-Hand-Läden und so gibt es immer etwas zu Entdecken. Die Wände sind mit bunten Graffitis besprüht und die Bewohner ein bisschen im Berliner-Hipster-Style gekleidet. Langsam neigt sich unser Tag zum Ende und das Meer rauscht immer noch in meinen Ohren.