Trou Aux Biches – ein kleines Paradies

Seit einer Woche befinden wir uns nun in Trou Aux Biches, einem kleinen Ort an der Nordwestküste von Mauritius. Genauso lange schwitzen wir bei einer Luftfeuchtigkeit von 80 Prozent was das Zeug hält und schlafen jeden Abend zum Rauschen der Palmenblätter ein. Nun bin ich schon ein drittes Mal auf Mauritius und immer wieder kommen Kindheitserinnerungen hoch. Bei der nervenaufreibenden Busfahrt Richtung Port Louis beispielsweise oder bei einem Besuch des Botanischen Gartens in Pampelmousse. In Mauritius habe ich als Kind zum ersten Mal das türkisfarbene Wasser des Indischen Ozeans gesehen und auch heute kann ich mich nicht wirklich daran satt sehen. Jedes Mal, wenn wir mit unserem gemieteten Roller gen Küste fahren und hinter den Strandhäusern und Palmen das Meer hervorblitzt, überkommt mich eine gewaltige Glückswelle. Die bunt angemalten Fischerboote schaukeln selig im sachten Wellengang hin und her, ein paar Straßenhunde liegen zusammengerollt unter den dichten Baumkronen und Paul muss immer wieder ein paar zu Boden gefallenen Mangos ausweichen. Der Fahrtwind ist dabei warm wie ein Föhn und so können wir gar nicht schnell genug im Meer sein. Mit Schnorchel und Tauchermaske ausgerüstet kann man dort Stunden verbringen – solange man gut eingecremt ist und nicht vorher zuviel Kokosnusswasser geschlürft hat. Der Strand Trou Aux Biches wird als einer der schönsten Strände der Insel gehandelt und mit seinem weißen Sand und den vorgelagerten Korallen stimme ich dem durchaus zu. Da jedoch die Korallen durch die Fischerboote und andere touristische Aktivitäten im vorderen Bereich der Bucht nicht mehr ganz so erblühen, wie in der unberührten Natur, steht noch ein Tauchkurs auf unserem Plan. Um Mauritius herum erstreckt sich nämlich ein schützendes Riff hinter welchem sich noch eine viel größere Vielfalt von Unterwasserpflanzen und -tieren versteckt. Im Gegensatz zu der ständig drohenden Hai-Gefahr in Südafrikas Gewässern eine echte Entspannung. Hier floaten wir also ganz sorglos im kristallklaren Wasser vor uns hin, ab und an hüpft mal ein Fisch aus dem Wasser und die Palmen wiegen sich im Wind hin und her.

Morgens gibt es Mangos zum Frühstück, denn die wachsen hier überall in der Nachbarschaft. Saftig und süß sind die mauritianischen Früchte, ihnen scheint im Gegensatz zu uns das Klima sehr gut zu tun. Mittlerweile sind wir jedoch einigermaßen akklimatisiert und können dank einem Moskitonetz auch endlich in Frieden schlafen. Das Inselleben ist entspannt und passt sich den Gegebenheiten der Natur an. Zwei Tage lang wütete beispielsweise ein Zyklon zwischen La Réunion und Mauritius, weshalb es in Strömen regnete und der Wind mit hundert Sachen um die Häuser zog. Uns wurde geraten vorher nochmal ordentlich einkaufen zu gehen, um uns im Notfall über ein paar Tage hinweg selbst versorgen zu können. Zu unserem Glück blieb es bei einem Regentag und nun geht das Inselleben wieder ganz gemächlich weiter. Mit viel zu Trinken, jeder Menge Sonnencreme und immer auf der Suche nach einem schönen Schattenplätzchen.